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Posts Tagged ‘Google Analytics’

5. Auflage der “Google-Falle” im Handel

Thursday, October 16th, 2008

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse ist die fünfte Auflage der “Google-Falle” in den Handel gekommen. Ich habe dafür das Buch komplett überarbeitet, zwei neue Kapitel eingefügt. Eines trägt die Überschrift “Mit Chrome ins Web - ein Browser mit Kratzern”, das andere setzt sich umfassend mit Google Analytics auseinander: “Überraschungseier - Fast überall ist Google drinnen”. Es stehen in beiden Kapiteln jedenfalls wieder einige spannende Informationen drinnen, die vorher nirgends zu lesen waren. Ein kleiner Tipp: Ist in den Medien je etwas zu lesen gewesen, wie Google auf die Aufforderung der Datenschützer reagiert hat, Hintergründe über das Web-Analyse-Tool Google Analytics offen zu legen? GA wurde von den Datenschutzbeauftragten Alexander Dix und Thilo Weichert bekanntlich ja als “datenschutzwidriger Service” bezeichnet. Google hat reagiert, aber….neuauflagescreenshotjpg.jpg  

Politische Google-Spione im Land Tirol

Friday, August 22nd, 2008

Für den deutschen Datenschützer Thilo Weichert ist das Web-Analyse-Tool Google Analytics (GA) ein „datenschutzwidriger Service“. Das Programm, das jeder in seiner Homepage integrieren kann, sammelt nämlich Nutzer-Daten, schickt sie zu Google, wo sie analysiert und ausgewertet werden und gespeichert bleiben. Vor etwa drei Monaten haben die österreichischen Parteien und Behörden ein Google-Analytics-Verbot erlassen – auf den Homepages von Parteien, Ministerien etc. darf GA nicht integriert sein, weil man keinen gläsernen Bürger will.

Jetzt gibt es jedoch wieder zwei Ausreißer in Österreich, wie ich in der aktuellen Ausgabe des KURIER schreibe – zwei Tiroler Parteien lassen die Besucher ihrer Webseite von Google ausspionieren: Die Tiroler Volkspartei setzt auf ihrer Seite www.tiroler-vp.at ebenso Google Analytics ein wie die Liste Dinkhauser www.fritz-dinkhauser.at.

Ob und wann die Systemadministratoren GA von den Seiten geben, ist abzuwarten. Bei der Tiroler VP ist, bzw. sind der/die Zuständige(n) auf Urlaub, man sucht nach Alternativen. Problem sei, so eine VP-Sprecher, dass der Umstieg auf ein anderes Analyse-Progamm mit Kosten verbunden sei, GA aber gratis sei. Man darf gespannt sein, ob die für die Homepage zuständige Firma OÖ Data bald fündig wird.

Bei der Liste Dinkhauser ist Google Analytics „unabsichtlich“ auf die Homepage geraten. GA werde ehestbaldigst gelöscht – was ich freilich demnächst mit Ontraxx.net testen werde…

Jetzt brennt der (Google)-Hut

Friday, July 11th, 2008

Die Warnung vor Google Analytics (GA), die der Datenschutzbeauftragten von Berlin, Alexander Dix, und Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, vor zwei Tagen ausgegeben haben, ist nicht ohne Wirkung geblieben. Viele Webseiten-Betreiber haben bei den Datenschutzbeauftragten angefragt, ob sie Google Analytics deaktivieren müssten, um datenschutzkonform im Web zu agieren bzw. datenschutzkonforme Webstatistiken erstellen zu lassen. Unter den Webseiten-Betreibern rührt sich Unbehagen, was vermutlich damit zu tun hat, dass Dix und Weichert, Google Analytics als “datenschutzwidriges Service” bezeichnet haben. Ich bin überzeugt, dass es demnächst zu einer Abmahnwelle kommen wird….aber warten wir mal ab, was Google zu dieser Problematik zu sagen hat. Bis Anfang August muss der Konzern dazu Stellung nehmen.

Anbei die Original-Passage aus der Presseaussendung des ULD:

„Das Ziel des ULD ist es nicht, bestimmte, u.U. sinnvolle Auswertungen von Internet-Nutzungsdaten zu vereiteln; wir richten uns auch nicht gegen irgendwelche Unternehmen. Unser einziges Ziel ist es, soweit dies in unserem Einflussbereich ist, datenschutzkonforme Verhältnisse im Internet zu schaffen. Wir werden auch nicht als Nächstes Webseiten-Betreiber in Schleswig-Holstein, die unzulässig Google Analytics oder vergleichbare Werkzeuge einsetzen, mit Bußgeldern überziehen, obwohl wir davon ausgehen, dass in vielen Fällen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. Wohl aber müssen wir gegen einen massenhaft stattfindenden Datenschutzverstoß vorgehen, wobei wir zunächst auf Information und Aufklärung setzen. Wir haben Google bis zum 1. August 2008 eine Frist zur Beantwortung zentraler Fragen gesetzt, die uns eine rechtliche Bewertung ermöglicht. Derzeit ist für uns nicht erkennbar, wie – wegen der Übermittlung in ein Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes – Google Analytics datenschutzkonform eingesetzt werden kann.

Die gesetzlichen Anforderungen an Werkzeuge zum Tracking und Erstellen von Nutzungs-Statistiken sind eindeutig: Eine personenbezogene Sammlung und Auswertung ist unzulässig. Über eine pseudonyme Auswertung muss der Internetnutzer in allgemein verständlicher Form unterrichtet werden. Außerdem muss er informiert werden, dass er dieser Auswertung widersprechen kann. Dies schließt das Angebot eines Opt-Out-Klicks mit ein. Unterrichtung und Opt-Out-Angebot müssen zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem noch keine Datenauswertung erfolgt. Schließlich muss beim Einsatz des Tools gewährleistet sein, dass keine übergeordnete Zusammenführung der pseudonymen Daten und deren Reidentifizierung erfolgt. Entsprechende überprüfbare Zusicherungen von Google liegen uns bisher nicht vor. Hinzu kommt bei Google, dass eine nicht mehr weiter nachvollziehbare Datenübermittlung in einen datenschutzrechtlich nicht mehr hinreichend gesicherten Bereich hinein erfolgt. Auch insofern erwarten wir von Google klare und überprüfbare Angaben.

Wir haben bisher nur eine Prüfung von Google Analytics vorgenommen und auch nur, soweit uns dies aktuell technisch möglich war. Es gibt eine Vielzahl von ähnlichen Werkzeugen im Netz, über die wir ebenfalls Erkenntnisse sammeln, über deren Rechtmäßigkeit wir aber derzeit keine Aussagen treffen können. Unser Fokus auf Google Analytics basiert auf der großen Verbreitung dieses Werkzeugs. Wir empfehlen Anbietern, sich um ein Datenschutz-Gütesiegel zu bemühen, was eine erfolgreiche rechtliche wie technische Datenschutzprüfung voraussetzt.“

Google zeigt jedenfalls Nerven. Am kommenden Montag bin ich zu einem Radio-Interview bei einer deutschen Radiostation eingeladen worden. Die Redakteurin wollte auch einen Vertreter Googles einladen und hatte, wie ich prognostiziert hatte, Pech: Sie erlitt eine Abfuhr, es wagte kein Vertreter Googles, sich einem Kritiker zu stellen. Warum auch immer. Der Google-Sprecher sei “wahnsinnig aggressiv” gewesen, hat sie mir per Mail mitgeteilt….mich wundert es nicht, wenn die bunte Fassade der Googleschen Sauberwelt zu bröckeln beginnt und immer mehr Details ans Tageslicht befördert werden…

Die Spurensammler aus Mountain View

Wednesday, July 9th, 2008

“Anonymität im Internet - das war einmal. Längst werden Nutzer auf vielen Webseiten auf Schritt und Tritt verfolgt. Eine besonders bedenkliche Form der elektronischen Überwachung haben jetzt die Datenschutzbeauftragten von Berlin, Alexander Dix, und Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, kritisiert. Es betrifft wieder einmal den Suchmaschinenbetreiber Google, der bereits vielfach wegen seiner fragwürdigen Beziehung zu Nutzerdaten in die Kritik geraten ist.”

So beginnt der Artikel mit dem Titel “Die Spurensammler”, den Helmut Martin-Jung heute in der Süddeutschen veröffentlicht hat. Ein wirklich interessanter Artikel, der die Problematik auf den Punkt bringt. Ich lege jedem diesen Artikel nahe.

YouTube-Daten an Viacom, Google Analytics als “datenschutzwidriger Service”, wie es Schleswig-Holsteins Landesdatenschützer Thilo Weichert beschrieben hat. Ich bin gespannt, womit Google als nächstes ein Problem haben wird. Wohl mit sinkenden Google-Analytics-Nutzern….denn die Datenschützer raten, Google Analytics nicht weiter zu nutzen….

Deutsche Datenschützer prüfen Google Analytics

Tuesday, July 8th, 2008

Vor eineinhalb Monaten war es hier zu lesen: Auch dort, wo Google nicht drauf steht, ist Google drin. Internet-Nutzer werden auch auf Seiten, die nichts mit Google zu tun haben, von Google ausspioniert. Hilfreich ist dabei das Web-Analyse-Tool “Google Analytics”, das in mehr als 80 Prozent der Top-300.000-Webseiten integriert ist - fast immer ohne Wissen der Internet-Nutzer. Google sammelt also auch dann Daten, wenn wir ganz normale im Web unterwegs sind. Nachdem die österreichische Politik darauf reagiert hat - die Parteien haben Google Analytics von ihren Webauftritten verbannt (”wir wollen nicht, dass unsere Bürger “gläsern” werden”) - nehmen nun auch deutsche Datenschützer Google Analytics unter die Lupe. “Datenschützer prüfen Google Analytics” lautet der Titel einer aktuellen Presseaussendung des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Datenschützer Thilo Weichert hat sich der Thematik angenommen, die, so bin ich überzeugt, auch andere Bundesländer erfassen wird.

Im zweiten Absatz der Presseaussendung, die man HIER nachlesen kann, steht: Eine Zusammenführung mit Nutzungsdaten mit denen anderer Google-Dienste ist möglich und wird generell von Google bestätigt. Dadurch hat das Unternehmen die Möglichkeit, über Surfer im Internet detaillierte Nutzungs- und Interessenprofile zu erstellen und diese vor allem für Werbezwecke zu verwenden. All dies erfolgt regelmäßig ohne das Wissen der Betroffenen. Nur in wenigen Fällen wird von den Webseitenbetreibern überhaupt darauf hingewiesen, dass dieses Werkzeug im Einsatz ist und eine Übermittlung der Daten zu Google in den USA oder anderswo erfolgt. Damit wird von den Webseitenbetreibern regelmäßig gegen Datenschutzrecht verstoßen. Den Nutzenden ist nicht bewusst, geschweige denn, dass sie hierin eingewilligt hätten, dass ihre personenbeziehbaren Daten zur Erstellung von Nutzungsprofilen an den internationalen Konzern übermittelt werden. Selbst den deutschen Datenschutzbehörden ist nicht bekannt, was Google dann mit diesen Daten anstellt.

Ob ein Webseiten-Betreiber Google Analytics einsetzt und die Daten quasi zur Auswertung in die USA schickt, wo sie auch gespeichert und von Google nach allen Regeln der IT-Kunst analysiert werden, kann jeder selbst feststellen. Das Service Ontraxx.net - ich habe es hier bereits vorgestellt - deckt auf, welche Seite Google Informationen zuliefert. Webseite ontraxx.ne aufrufen, auf “domain info” klicken, Adresse eintippen und auf “Domain abfragen” klicken. Unter “externe Services” findet man dann jene, die auf der Seite integriert sind….bei den meisten Seiten sind das so Adressen wie googlesyndication.com, google-analytics.com oder doubleclick.net - alles Google-Dienste, bei denen der hippe US-Konzern eifrig Daten sammelt….

Und Google schweigt…

Tuesday, July 1st, 2008

Ich werde sehr häufig gefragt, wie Google auf „Die Google-Falle“ reagiert hat; ob sie mit Klagen gedroht haben, ob sie in irgendeiner Weise oder irgendeiner Form zu den vielen Vorwürfen Stellung genommen hätten. Nichts. Bis dato gibt es weder ein offizielles noch ein inoffizielles Wort Googles zur „Google-Falle“. Einzig in einem Interview mit der European Policy Counsel Googles, der “Verbindungsoffizieren Googles mit Politik”, Annette Kroeber-Riel, hat Silicon.de Google mit Fakten aus dem Buch konfrontiert, die als “Gerüchte und Spekulationen” abgetan wurden.
Von Google gibt es deshalb keine offizielle Stellungnahme, weil man vermeiden will, dass über die im Buch und jetzt in den verschiedensten Medien immer häufiger diskutierten Themen weiter und intensiver diskutiert wird.

Mit allen Wassern gewaschen

Google ist mit allen PR-Wassern gewaschen, die beste Reaktion auf Kritik ist, nicht darauf zu reagieren und die Internet-Gemeinde weiterhin mit positiven News zu versorgen. Die Menschen sollen ja nicht auf falsche Gedanken kommen. Jüngstes Beispiel ist der Artikel „Reise durch die Google-Republik“, der gestern auf der „Futurezone“ veröffentlicht wurde. Da gibt’s eine Passage, die mich erheitert hat, nämlich:

Das sagt Google

Auf die Frage, was man denn bei Google dazu meine, dass die Informationspflicht an die Benutzer durch die Betreiber großer Websites in Deutschland und Österreich so nachhaltig ignoriert werde, wobei ein klarer Verstoß gegen Googles eigene Nutzungsbedingungen vorliege, antwortete Google-Sprecher Kay Oberbeck sinngemäß: Es sei “eine gute Frage”, ob da Sanktionen vorgesehen seien, er werde sich erkundigen.
Auf die Beantwortung dieser Frage wartet ORF.at nunmehr seit gut zwei Wochen.

Auf die Antworten wird die Futurezone noch länger warten müssen, weil Google-Sprecher Oberbeck kritische Fragen prinzipiell nicht beantwortet und Kritik sowie Problemthemen unter den Tisch kehrt. Googles PR-Taktik ist nämlich, sich dann, wenn es zu heiß werden könnte für das Unternehmen, tot zu stellen.

Google ist nämlich alles andere als eine offene Firma, sie tut nur so. Im Zuge der Recherche-Arbeiten für mein Buch, wurde Google auch von mir mit zwei dutzend kritischen Hintergrundsfragen kontakiert. Auch ich musste einige Wochen darauf antworten. Nach einer nochmaligen Urgenz – ich habe Oberbeck telefonisch am Handy kontaktiert – beantwortete – nein – er reagierte auf die Fragen. Auf die meisten mit „dazu können wir nichts sagen“ oder „dazu dürfen wir nichts sagen“. Wie es halt so üblich ist.

Drum mein Appell an alle, die mehr Hintergründiges über Google erfahren wollen und nicht nur immer an den Lobhudeleien und Positiv-Meldungen interessiert sind, die auf diversen einschlägigen Google-Blogs zu lesen sind: Man muss auf Google mehr Druck ausüben, damit sie endlich zu diesem und jenem Thema Stellung nehmen. Datenschutz und Privatsphäre geht uns alle an!

+ Mich interessiert etwa, wie der Einsatz von Google Analytics rechtlich gedeckt ist. Dieses Gratis-Webanalyse-Tool ist für mich ein Parade-Schnüffelprogramm.
+ Wer Zugriff auf die gesammelten Daten hat, warum Google mit Behörden in totalitären Staaten kooperiert etc.
Es gibt eine ganze Liste an Fragen. Ich werde sie demnächst online stellen… vielleicht finden wir User eine Antwort, wenn schon Google dazu schweigt.

Google Analytics im Clinch mit den Datenschutzgesetzen

Monday, June 30th, 2008

Vor gut zwei Monaten gab es hier zu lesen, dass Google bei 83 Prozent der Top 300.000 Webseiten mitliest – weil diese das kostenlose Webseiten-Analyse-Tool Google Analytics integriert haben. Zur kurzen Erklärung: Google Analytics ist ein Gratis-Tool, das jeder in seine Homepage integrieren kann. Damit lassen sich diverse Statistiken erstellen – woher kommt ein Besucher, welche Seite sieht er sich (wie lange) an, für welche Themen interessiert er sich, auf welche Elemente klickt er. Auch die IP-Adresse der Nutzer, und diese gilt als personenbezogene Information, wird gespeichert. Ausgewertet werden diese Daten in den USA, weil sich beim Aufrufen einer Webseite, die GA verwendet, einige der Server mit den Google-Servern verbinden.

Nun ist das, was ich schon vor einigen Wochen gemutmaßt habe, amtlich: Wer Google Analytics verwendet, ohne darauf explizit hinzuweisen, verstößt gegen das Datenschutzgesetz! „Das verstößt nicht nur gegen das österreichische Datenschutzgesetz, sondern auch gegen die Datenschutzrichtlinie der EU, die eine Weitergabe von Telekom- und Internet-Verkehrsdaten an Staaten, die nicht den EU-Datenschutzstandards entsprechen, mit Auflagen versieht“, schreibt heute die ORF-Futurezone, die die gesamte Google Analytics-Problematik aufgearbeitet hat. Bedenklich ist der Einsatz von Google Analytics auch deshalb, weil die Nutzungsbedingungen Googles eigentlich vorschreiben, dass der Webseitenbetreiber auf seiner Seite einen Hinweis auf die GA-Nutzung einbauen müsste.

Interessant sind die Nutzungsbedinungen von Google-Analytics, die man hier nachlesen kann. Da steht schwarz auf weiß, wie Google schnüffelt…
Es gibt viele andere Analyse-Tools, die um nichts schlechter sind… (mehr darüber übermorgen)….im Gegenteil. Aber oft nicht kostenlos. Und hier sind wir beim alten Google-Trick bzw. „Google-Schmäh“, wie man auf österreichisch sagt: Es wird die Internet-Welt mit Gratis-Tools geködert, um so an User-Daten zu gelangen. Gratis gegen Privatsphäre – das ist meines erachtens die inoffizielle Google-Maxime.

Wer wissen will, welche Webseite GA verwendet und sich dem US-Konzern wertvolle User-Daten zuliefert, dem sei diese Webseite ans Herz gelegt: Auf Ontraxx.net kann man checken, wer GA in seine Systeme eingebettet hat.

PS: Weil ich hin und wieder darauf hingewiesen werde, dass ich gegen Google Analytics schreie und selbst GA in meinem Blog reischl.com verwende – ja, das stimmt. Aber ich verwende GA nur deshalb, weil ich wissen muss, was dieses Analyse-Tool kann…ich habe auch einen Gmail-Account….aber alles nur aus „Recherche-Zwecken“. Man kann etwas nicht kritisieren/verstehen, wenn man es selbst nicht verwendet (hat)….Ich werde demnächst Google Analytics ins Nirvana des Web schicken…

“Wir wollen keinen Gläsernen Menschen”

Wednesday, June 11th, 2008

Wegen der heutigen Story in der “Futurezone” des ORF - “Googles verstecktes Netz in den Online-Medien” - möchte ich die Google-Analytics-Problematik noch einmal Revue passieren lassen:

Dass der US-Konzern die Suche im Internet dominiert, ist hinlänglich bekannt. Dass Google die Daten von mehr als 800 Millionen Internet-Nutzern sammelt, hat sich auch herum gesprochen. Dass Google aber auch die Kontrolle über “ganz normale” Webseiten, von privaten Homepages bis hin zu Video-Portalen, Nachrichten-Seiten oder sogar Parteien hat, ist weniger bekannt. Auch wo nicht Google drauf steht, ist Google drinnen.Google liest bei 83 Prozent der Top 300.000 Webseiten mit. Welche Webseite welches Google-Service integriert hat, kann jeder mit Hilfe des Services Ontraxx.net feststellen.

Am 24. April habe ich im KURIER folgenden Bericht veröffentlicht:Auch bei Parteien wird spioniert Den meisten IT-Verantwortlichen bei Behörden, Parteien und Ämtern dürfte es wohl bewusst sein, dass Googles Dienste den Datenschutz untergraben und daher gemieden werden müssen, die Problematik dürfte sich aber noch nicht bei allen herum gesprochen haben.

SPÖ, BZÖ und LIF sind Google-frei, FPÖ (fpoe.at/vbg.fpoe.at), ÖVP und die Grünen haben Services der Datenkrake integriert: Die Wiener ÖVP sowie sieben VP-Bezirksvertretungen schicken (unbewusst) die Nutzerdaten zur Auswertung in die USA, und bei den Grünen, denen man mehr IT-Know-how zugetraut hätte, sind es die Vertretungen Wien-Innere Stadt und Mödling, die ihre Web-Nutzer von Google ausspionieren lassen.Für Bundes-Behörden gibt es kein offizielles Google-Verbot: “Das liegt in der Selbstverantwortung der Ressorts”, sagt der IKT-Verantwortliche im Bundeskanzleramt, Roland Ledinger, “allerdings tauschen sich die IT-Verantwortlichen aus”. Diese haben erkannt, dass man bei Googles Gratis-Diensten achtgeben muss; nur ein Ministerium fällt aus der Reihe: Im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) hat die Bundesanstalt für Verkehr Google-Analytics integriert.

Auch drei Gemeinden wissen nicht, dass sie den US-Suchgiganten mit wertvollen Infos versorgen: Auf Wien.at, wenn man die Büchereien- und Info-Webseite nutzt, und auf den Homepages von Schwechat sowie Velden werden die Besucher von Google ausspioniert.Reaktion der Politik

Am 21. Mai hat die Politik reagiert, die österreichischen Parteien haben Google Analytics aus ihren Web-Auftritten verbannt. Zumindest haben sie es damals versprochen. Weil, und da möchte ich einen Parteien-Vertreter zitieren: “Wir wollen keine gläsernen Menschen, daher haben wir Google Analytics deaktiviert.

“Anbei die politischen Reaktionen zum Nachlesen:

Google wird aus den Web-Auftritten der heimischen Parteien verbannt, sie haben das umstrittene Web-Analyse-Tool “Google Analytics” vom Netz genommen. SPÖ, BZÖ und LIF waren schon immer Google-frei, “Weil es den Prinzipien des Grundrechtsschutzes widerspricht, den User auszuspionieren”, sagt LIF-Abgeordneter Alexander Zach. Nun haben FPÖ und Grüne nachgezogen.

“Wir können nicht gegen den Überwachungsstaat sein und eine Platterwatch-Kampagne fahren und dann die Internet-Nutzer von Google ausspionieren lassen”, sagt die IT-Verantwortliche bei den Grünen, Niki Nickl. “Google Analytics hätte bei uns nie eingeschaltet werden dürfen. Wir haben es bereits vom Netz genommen.” Bei den Grünen haben die Vertretungen Wien-Innere Stadt und Mödling den Suchgiganten unbewusst mit User-Infos versorgt.

Auch die FPÖ, die Googles Analyse-Tool als “sehr gut aber zu mächtig” bezeichnet, hat es nach dem KURIER-Bericht vom Netz genommen: “Mit der Summe der Informationen, die hier gesammelt werden, kann Google sehr viel anfangen und sie sogar gegen den Nutzer verwenden”, sagt FP-Sprecher Joachim Stampfer. “Wir wollen keinen gläsernen Menschen, daher haben wir den Dienst deaktiviert.”Die ÖVP, die Google Analytics auf der Webseite der Wiener ÖVP sowie sieben Bezirksvertretungen einsetzt, überlegt noch, das Spionage-Tool auszuwechseln: “Wenn es Bedenken der Datenschützer gibt, werden wir sie natürlich ernst nehmen”, so der Wiener VP-Sprecher Robert Zwickelsdorfer. “Wir werden uns Alternativen überlegen, aber wir haben als VP-Landesorganisation ein kleines Budget.” Google Analytics sei eben kostenlos. “Und unsere System-Administratoren haben gemeint, es gäbe auf den Webseiten ohnehin keine heiklen Inhalte.”

Datenschützer sehen das freilich anders. “Wenn ich eine bestimmte Webseite besuche, rechne ich damit, dass der Betreiber der Seite Aufzeichnungen zu den Zugriffen macht”, sagt ARGE-Daten-Chef Hans Zeger. Man müsse aber nicht damit rechnen, dass der Betreiber diese Daten an einen Dritten weiter gebe. Fraglich ist auch, was dieser Dritte mit den Daten macht. Eine datenschutzkonforme Webseite müsste laut Zeger entweder frei von derartigen Elementen sein oder es müsse explizit darauf hingewiesen werden, wer diese Daten erhält.

Für mich ist eines interessant: Wenn die Parteien und Ministerien Google Analytics verbieten bzw. es offensichtlich so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz gibt, Google Analytics nicht zu verwenden, müssen sich die IT-Verantwortlichen wohl etwas dabei gedacht haben. Warum ist Google Analytics aber nach wie vor bei vielen Unternehmen erlaubt? Sind die Daten von Internet-Nutzern, die die Webseite einer Firma besuchen leicht weniger sensibel?