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Google Analytics im Clinch mit den Datenschutzgesetzen

Monday, June 30th, 2008

Vor gut zwei Monaten gab es hier zu lesen, dass Google bei 83 Prozent der Top 300.000 Webseiten mitliest – weil diese das kostenlose Webseiten-Analyse-Tool Google Analytics integriert haben. Zur kurzen Erklärung: Google Analytics ist ein Gratis-Tool, das jeder in seine Homepage integrieren kann. Damit lassen sich diverse Statistiken erstellen – woher kommt ein Besucher, welche Seite sieht er sich (wie lange) an, für welche Themen interessiert er sich, auf welche Elemente klickt er. Auch die IP-Adresse der Nutzer, und diese gilt als personenbezogene Information, wird gespeichert. Ausgewertet werden diese Daten in den USA, weil sich beim Aufrufen einer Webseite, die GA verwendet, einige der Server mit den Google-Servern verbinden.

Nun ist das, was ich schon vor einigen Wochen gemutmaßt habe, amtlich: Wer Google Analytics verwendet, ohne darauf explizit hinzuweisen, verstößt gegen das Datenschutzgesetz! „Das verstößt nicht nur gegen das österreichische Datenschutzgesetz, sondern auch gegen die Datenschutzrichtlinie der EU, die eine Weitergabe von Telekom- und Internet-Verkehrsdaten an Staaten, die nicht den EU-Datenschutzstandards entsprechen, mit Auflagen versieht“, schreibt heute die ORF-Futurezone, die die gesamte Google Analytics-Problematik aufgearbeitet hat. Bedenklich ist der Einsatz von Google Analytics auch deshalb, weil die Nutzungsbedingungen Googles eigentlich vorschreiben, dass der Webseitenbetreiber auf seiner Seite einen Hinweis auf die GA-Nutzung einbauen müsste.

Interessant sind die Nutzungsbedinungen von Google-Analytics, die man hier nachlesen kann. Da steht schwarz auf weiß, wie Google schnüffelt…
Es gibt viele andere Analyse-Tools, die um nichts schlechter sind… (mehr darüber übermorgen)….im Gegenteil. Aber oft nicht kostenlos. Und hier sind wir beim alten Google-Trick bzw. „Google-Schmäh“, wie man auf österreichisch sagt: Es wird die Internet-Welt mit Gratis-Tools geködert, um so an User-Daten zu gelangen. Gratis gegen Privatsphäre – das ist meines erachtens die inoffizielle Google-Maxime.

Wer wissen will, welche Webseite GA verwendet und sich dem US-Konzern wertvolle User-Daten zuliefert, dem sei diese Webseite ans Herz gelegt: Auf Ontraxx.net kann man checken, wer GA in seine Systeme eingebettet hat.

PS: Weil ich hin und wieder darauf hingewiesen werde, dass ich gegen Google Analytics schreie und selbst GA in meinem Blog reischl.com verwende – ja, das stimmt. Aber ich verwende GA nur deshalb, weil ich wissen muss, was dieses Analyse-Tool kann…ich habe auch einen Gmail-Account….aber alles nur aus „Recherche-Zwecken“. Man kann etwas nicht kritisieren/verstehen, wenn man es selbst nicht verwendet (hat)….Ich werde demnächst Google Analytics ins Nirvana des Web schicken…

“Wir wollen keinen Gläsernen Menschen”

Wednesday, June 11th, 2008

Wegen der heutigen Story in der “Futurezone” des ORF - “Googles verstecktes Netz in den Online-Medien” - möchte ich die Google-Analytics-Problematik noch einmal Revue passieren lassen:

Dass der US-Konzern die Suche im Internet dominiert, ist hinlänglich bekannt. Dass Google die Daten von mehr als 800 Millionen Internet-Nutzern sammelt, hat sich auch herum gesprochen. Dass Google aber auch die Kontrolle über “ganz normale” Webseiten, von privaten Homepages bis hin zu Video-Portalen, Nachrichten-Seiten oder sogar Parteien hat, ist weniger bekannt. Auch wo nicht Google drauf steht, ist Google drinnen.Google liest bei 83 Prozent der Top 300.000 Webseiten mit. Welche Webseite welches Google-Service integriert hat, kann jeder mit Hilfe des Services Ontraxx.net feststellen.

Am 24. April habe ich im KURIER folgenden Bericht veröffentlicht:Auch bei Parteien wird spioniert Den meisten IT-Verantwortlichen bei Behörden, Parteien und Ämtern dürfte es wohl bewusst sein, dass Googles Dienste den Datenschutz untergraben und daher gemieden werden müssen, die Problematik dürfte sich aber noch nicht bei allen herum gesprochen haben.

SPÖ, BZÖ und LIF sind Google-frei, FPÖ (fpoe.at/vbg.fpoe.at), ÖVP und die Grünen haben Services der Datenkrake integriert: Die Wiener ÖVP sowie sieben VP-Bezirksvertretungen schicken (unbewusst) die Nutzerdaten zur Auswertung in die USA, und bei den Grünen, denen man mehr IT-Know-how zugetraut hätte, sind es die Vertretungen Wien-Innere Stadt und Mödling, die ihre Web-Nutzer von Google ausspionieren lassen.Für Bundes-Behörden gibt es kein offizielles Google-Verbot: “Das liegt in der Selbstverantwortung der Ressorts”, sagt der IKT-Verantwortliche im Bundeskanzleramt, Roland Ledinger, “allerdings tauschen sich die IT-Verantwortlichen aus”. Diese haben erkannt, dass man bei Googles Gratis-Diensten achtgeben muss; nur ein Ministerium fällt aus der Reihe: Im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) hat die Bundesanstalt für Verkehr Google-Analytics integriert.

Auch drei Gemeinden wissen nicht, dass sie den US-Suchgiganten mit wertvollen Infos versorgen: Auf Wien.at, wenn man die Büchereien- und Info-Webseite nutzt, und auf den Homepages von Schwechat sowie Velden werden die Besucher von Google ausspioniert.Reaktion der Politik

Am 21. Mai hat die Politik reagiert, die österreichischen Parteien haben Google Analytics aus ihren Web-Auftritten verbannt. Zumindest haben sie es damals versprochen. Weil, und da möchte ich einen Parteien-Vertreter zitieren: “Wir wollen keine gläsernen Menschen, daher haben wir Google Analytics deaktiviert.

“Anbei die politischen Reaktionen zum Nachlesen:

Google wird aus den Web-Auftritten der heimischen Parteien verbannt, sie haben das umstrittene Web-Analyse-Tool “Google Analytics” vom Netz genommen. SPÖ, BZÖ und LIF waren schon immer Google-frei, “Weil es den Prinzipien des Grundrechtsschutzes widerspricht, den User auszuspionieren”, sagt LIF-Abgeordneter Alexander Zach. Nun haben FPÖ und Grüne nachgezogen.

“Wir können nicht gegen den Überwachungsstaat sein und eine Platterwatch-Kampagne fahren und dann die Internet-Nutzer von Google ausspionieren lassen”, sagt die IT-Verantwortliche bei den Grünen, Niki Nickl. “Google Analytics hätte bei uns nie eingeschaltet werden dürfen. Wir haben es bereits vom Netz genommen.” Bei den Grünen haben die Vertretungen Wien-Innere Stadt und Mödling den Suchgiganten unbewusst mit User-Infos versorgt.

Auch die FPÖ, die Googles Analyse-Tool als “sehr gut aber zu mächtig” bezeichnet, hat es nach dem KURIER-Bericht vom Netz genommen: “Mit der Summe der Informationen, die hier gesammelt werden, kann Google sehr viel anfangen und sie sogar gegen den Nutzer verwenden”, sagt FP-Sprecher Joachim Stampfer. “Wir wollen keinen gläsernen Menschen, daher haben wir den Dienst deaktiviert.”Die ÖVP, die Google Analytics auf der Webseite der Wiener ÖVP sowie sieben Bezirksvertretungen einsetzt, überlegt noch, das Spionage-Tool auszuwechseln: “Wenn es Bedenken der Datenschützer gibt, werden wir sie natürlich ernst nehmen”, so der Wiener VP-Sprecher Robert Zwickelsdorfer. “Wir werden uns Alternativen überlegen, aber wir haben als VP-Landesorganisation ein kleines Budget.” Google Analytics sei eben kostenlos. “Und unsere System-Administratoren haben gemeint, es gäbe auf den Webseiten ohnehin keine heiklen Inhalte.”

Datenschützer sehen das freilich anders. “Wenn ich eine bestimmte Webseite besuche, rechne ich damit, dass der Betreiber der Seite Aufzeichnungen zu den Zugriffen macht”, sagt ARGE-Daten-Chef Hans Zeger. Man müsse aber nicht damit rechnen, dass der Betreiber diese Daten an einen Dritten weiter gebe. Fraglich ist auch, was dieser Dritte mit den Daten macht. Eine datenschutzkonforme Webseite müsste laut Zeger entweder frei von derartigen Elementen sein oder es müsse explizit darauf hingewiesen werden, wer diese Daten erhält.

Für mich ist eines interessant: Wenn die Parteien und Ministerien Google Analytics verbieten bzw. es offensichtlich so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz gibt, Google Analytics nicht zu verwenden, müssen sich die IT-Verantwortlichen wohl etwas dabei gedacht haben. Warum ist Google Analytics aber nach wie vor bei vielen Unternehmen erlaubt? Sind die Daten von Internet-Nutzern, die die Webseite einer Firma besuchen leicht weniger sensibel?