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Archive for May, 2008

Einfach zum Nachdenken

Saturday, May 24th, 2008

Heute will ich ganz einfach mal ganz kurz die Woche Revue passieren lassen und drei der vielen News über Google in Erinnerung rufen – die mich – wieder einmal – zum Nachdenken animiert haben….Vielleicht euch auch…

Einfach zum Nachdenken 1

In den USA hat Google seinen Gesundheitsdienst Google Health gestartet. Über Google Health habe ich bereits in meinem Buch ausführlichst berichtet,– das Projekt hat mir Googles Forschungschef Peter Norvig erklärt. Auf dem Portal können registrierte ihre Gesundheitsdaten speichern – von Befunden bis Allergien, Röntgenbildern etc. – damit der behandelnde Arzt gleich Zugriff darauf hat…Auch nach Europa soll Google Health kommen. Aber ehrlich: Wer würde einem US-Konzern Gesundheitsdaten in die Hände spielen? Ich nicht. Und irgendwann einmal soll Werbung auch eingebunden werden….vielleicht zum Blutbild passende Medikamente? Blutfettsenker? Oder gleich die dazu passende Lebensversicherung? (Sorry für diese Polemik)

Einfach zum Nachdenken 2

In einem Interview mit der Financial Times sorgen sich die Google-Gründer um den Datenschutz und kritisieren die aggressiven Versuche sozialer Netzwerke an User-Daten zu gelangen. Ich empfehle, den Original-Artikel durchzulesen, die Aussage von Brin & Page spotten jeder Kritik. Ich will das ja gar nicht kommentieren…

Einfach zum Nachdenken 3

Und über die dritte Google-News der Woche, die zum Nachdenken anregen soll, hab ich ja schon berichtet. Google hat der indischen Polizei geholfen, einen 22jährigen indischen Studenten zu verhaften, der sich auf Orkut – das bei uns unpopuläre soziale Netzwerk Googles – erlaubt hat, die indische Politikerin Sonia Ghandi zu „beleidigen“ – er hat angeblich „I hate Sonia Ghandi“ geschrieben. Google hat der Polizei geholfen. Warum? Weil wir die indischen Gesetze befolgen müssen. Erinnert mich ein wenig an den Antrag bei der Aktionärsversammlung Anfang Mai (darüber hab ich geschrieben), bei der ein Großaktionär gefordert hatte, dass Google keine User-Daten mehr sammeln solle, um nicht von den Behörden zur Herausgabe gezwungen zu werden….

Propaganda-Fernsehen

Wednesday, May 21st, 2008

Google hat es geschafft, sich mit einem TV-Sender ins Bett zu legen. Puls 4 startet am 26. Mai mit einer neuen Sendung “Puls 4 Trends” - Basis der Sendung sind die täglichen Top-Suchbegriffe, die die Österreicher auf Google suchen. Die “Puls 4 Trends” werden auf Basis der Daten von Google Österreich produziert, wobei Google die Angaben über die schnellst wachsenden Suchbegriffe des Tages erstmals auch für Österreich erhebt, so die offizielle Diktion.
Mich würde interessieren, was Guillaume de Posch, der Chef von ProSiebenSat.1. Media zu diesem zwischenmedialen Beischlaf sagt. Immerhin gehört ja Puls 4 zu dieser Gruppe…..de Posch ist ja einer der größten Google-Skeptiker: “Google bedrängt uns zusehends stärker. Die Internet-Suchmaschine hat heute eine Macht wie Microsoft vor 20 Jahren”, resümmierte er im Handelsblatt. Google sei im Kampf um die Werbekunden ein großer Konkurrent. Zum einen deshalb, weil es ein immer größeres Stück vom Werbekuchen erhaschen will, was zulasten anderer Medien geht; wenn eine Firma mehr Geld für Internet-Werbung ausgibt, bleibt weniger Geld für TV-, Radio- und PrintWerbung übrig. Zudem wäre, aber das ist die alte Diskussion des Medien-Verdrängungswettbewerbs das Internet insgesamt dafür verantwortlich, dass traditionelle Medien Konsumenten verlieren.

Ich frage mich, was die wahren Hintergründe dieses Propaganda-Fernsehens sind. Vielleicht erhofft sich Puls 4 auf der Trefferliste bei künftigen Google-Suchen nach vor gereiht zu werden ;-)

Anbei die Pressemeldung im Original:

Wien (OTS) - Am 26. Mai 2008 startet auf PULS 4 mit den “PULS 4
Trends” ein innovatives TV-Format, das Internet mit TV eng verknüpft.
Norbert Oberhauser, Moderator der Sendung, präsentiert immer Montag
bis Freitag um 19:40 Uhr die Top 5 Begriffe, die bei Google in
Österreich am schnellsten wachsen, im Fernsehen. Google Österreich
stellt PULS 4 für die Umsetzung der Sendung täglich die am
schnellsten wachsenden Suchbegriffe des Tages zur Verfügung anhand
dessen die Top-Aufsteiger bei den Suchbegriffen in ein Ranking
zusammengefasst werden können. “PULS 4 Trends - Die Google Aufsteiger
des Tages” zeigt zu den einzelnen Themengebieten Beiträge, gibt
Hintergrundinformationen und lädt Experten ins Studio.

Markus Breitenecker, Geschäftsführer von PULS 4: “Für uns war es
zum Start von PULS 4, Österreichs neuem TV-Sender, sehr schnell klar,
dass wir mit innovativen Ideen Akzente setzen müssen. Mit dem Konzept
von “PULS 4 Trends” schaffen wir erstmals eine echte Verbindung von
Internet mit Fernsehen. Das hat den großen Vorteil, dass
ausschließlich Themen, die von den Internetusern ausgewählt - also
bei Google gesucht - werden auch im Fernsehen behandelt werden.
Erstmals macht ein Medium bzw. die Redaktion die Auswahl der Inhalte
nicht selbst, sondern überlässt diese den Zuseher/innen bzw.
Internetusern von Google. So bekommen die Zuseher/innen auf der einen
Seite genau die Informationen, nach denen im Internet gesucht wurde,
auf der anderen Seite wird zusätzlich die Informationslust gestillt,
wonach wohl andere Personen gesucht haben”.

Kay Oberbeck, Unternehmenssprecher von Google Nord- und
Zentraleuropa: “Das neue Sendeformat von PULS 4 ist weltweit
einzigartig. Wir freuen uns, dass die Google Suche im Konzept eine
wichtige Rolle spielt. Die Google-Nutzer haben damit mittelbar sogar
die Möglichkeit, das Nachrichtenprogramm mitzugestalten.

Die Sendung

“PULS 4 Trends - Die Google Aufsteiger des Tages” schafft eine
echte Vernetzung der beiden starken Bildschirm-Medien TV und Online.
Aus dem, was Österreich interessiert, werden täglich die Top
5-Aufsteiger bei den Suchbegriffen zu Beiträgen gestaltet. Der
Moderator der Sendung, Norbert Oberhauser, gibt in den “PULS 4
Trends” einen Überblick über die am schnellsten wachsenden
Suchbegriffe des Tages, informativ aufgearbeitet mit
Hintergrundinformationen und Studiogesprächen mit Experten. Im
eigenen “PULS 4 Trends”-Studio kann Norbert Oberhauser virtuell
Grafiken präsentieren, 3D-Animationen zeigen oder einzelne Beiträge
abspielen. Die Themenbereiche selbst sind breit gefächert - eben was
die Österreicher/innen an dem Tag am meisten interessiert. So sorgt
auch der Themen-Mix innerhalb der Sendung für Abwechslung.

Norbert Oberhauser, Moderator von “PULS 4 Trends” erläutert: “Wir
haben in jeder Sendung auch skurrile, witzige aber auch ernste
Geschichten dabei. Wussten Sie zum Beispiel, dass die User 786
Schreibweisen versucht haben, um bei Google nach “Britney Spears” zu
suchen? Oder dass unsere deutschen Nachbarn einen Schnitzeltest in
Österreich gemacht haben und wer dabei gewonnen hat? Bei uns erfahren
die Zuseher/innen außerdem wieso manche Regionen mehr von Erdbeben
heimgesucht werden als andere oder wieso gerade neun Monate nach
Großereignissen wie die Fußball Europameisterschaft die Geburtenrate
steigt”.

Google Österreich

Die “PULS 4 Trends” werden auf Basis der Daten von Google
Österreich produziert, wobei Google die Angaben über die schnellst
wachsenden Suchbegriffe des Tages erstmals auch für Österreich
erhebt. “Einen Überblick über die Trends bei der Google Nutzung
können sich die Google Nutzer in Österreich auch selbst unter
www.google.at/trends machen”, erklärt Kay Oberbeck.

Google hilft indischer Polizei einen Studenten zu verhaften

Monday, May 19th, 2008

„Ich hasse Sonia Ghandi.“ Diese Nachricht, veröffentlicht Ende 2007 auf Orkut, dem sozialen Netzwerk von Google (es ist bei uns in Europa nicht so populär, weil Facebook oder MySpace beliebter sind), hat dem 22jährigen Informatiker Rahul Vaid ziemliche Probleme eingehandelt. Verbreitet wurde seine Meinung über die indische Kongress-Chefin Ghandi über seine Gmail-Adresse Rahulvaidindia@gmail.com. Laut the Silicon-Valley-IT-Portal WebGuild hat Google dabei geholfen, den 22jährigen Inder an die Polizei auszuliefern.

Im Dezember 2007 hat die indische Polizei ihre Ermittlungen und auch Kontakt zu Google aufgenommen. Die Cyber-Cops wollten wissen, wer hinter der E-Mail-Adresse steckt. Am vergangenen Freitag war es so weit, die Polizei stand plötzlich vor Rakul Vaids Tür in Gurgaon City (Haryana) und verhafteten den Studenten. Anschließend wurde er nach Pune geflogen wo er noch am Samstag wegen Verstöße gegen den Paragrafen 292 des indischen Strafgesetzes und Paragraf 67 des Information Technology Acts angeklagt wurde – er habe ein Profil kreiert und dann in einer Community vulgäre Kommentare über Sonia Ghandi veröffentlicht. Sollte er schuldig gesprochen werden, so drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und eine hohe Geldstrafe.

Im Vorjahr hatte Yahoo der chinesischen Regierung geholfen, einen Regime-kritischen Journalisten auszuliefern, FaceBook hat im Februar mit der marokkanischen Regierung zusammen gearbeitet und bei der Auslieferung eines 26jährigen Programmierers mitgeholfen, der das Profil des marokkanischen Prinzen Moulay Rachid fälschte.

Und täglich grüßt das Google-Tier

Saturday, May 17th, 2008

Google erinnert mich immer ein wenig an die Komödie aus dem Jahr 1993 „Groundhog Day“ mit Bill Murray, bei uns ist der Film bekannt unter dem Titel „Und täglich grüßt das Murmeltier“. So wie Bill Murray immer wieder den selben Tag erleben muss, dürfen/müssen wir miterleben, wie uns Google jeden Tag mit Google-News überhäuft (oder sagt man zumüllt dazu?). Aber das ist gut so, denn sonst hätten ja Portale wie Googlewatchblog nichts zu schreiben (für kritische wie auch unkritische Google-Konsumenten ein wirklich informatives Portal…mein ich ehrlich).

Google wird mittlerweile von verschiedensten Seiten kritisiert, von Datenschützern, Wettbewerbshütern und Konsumentenvertretern….Um zu verhindern, dass Googles Einstellung zu Datenschutz und Privatsphäre thematisiert wird, versorgt man die Internet-Nutzer mit vielen vielen Positiv-Nachrichten aus der Google-Welt. Und lenkt damit geschickt von den kritischen Nachrichten ab. Eine Supermasche.

Gratulieren muss man dem Google-Sprecher Kay Oberbeck, dem es gelungen ist, die renommierte „Zeit“ zu überzeugen, ein Interview mit Googles obersten Datenschützer Peter Fleischer zu führen. Das Interview hat Götz Hamann geführt und ist bereits am 1.Mai erschienen, trägt den Titel „Man muss lernen, anonym zu bleiben.“ Google ist allerdings alles andere als der ideale Lehrmeister….

Da ich mich doch ein wenig intensiver mit Google beschäftigt habe, sind mir gleich einige Ungereimtheiten aufgefallen. Entweder hat Fleischer wirklich keine Ahnung (was ich fast annehme), oder er glaubt, die meisten Internet-Nutzer sind Dummköpfe….

Fleischer sagt: „Unsere Maschinen kennen keinen der mehr als 500 Millionen Google-Nutzer persönlich, und wir wollen das auch nicht.“

Unsinn weil: Bei einem Marktanteil von 60 Prozent weltweit hat Google bereits mehr als 800 Millionen Nutzer – nachrechnen Herr Fleischer. Wer einen nametlichen Google-Account hat, ist namentlich bekannt. Was ist mit den verschiedenen AdWords und AdSense-Kunden Herr Fleischer. Google kennt die nicht? Und an wen wird das Geld überwiesen? An „Nonames“? Das „und das wollen wir auch nicht“ lass ich mal im Raum stehen…Bullshit

Fleischer sagt: Wir zeichnen wie die meisten Anbieter den sogenannten Search-Log auf: Darin enthalten ist eine Kennnummer des Computers (die IP-Nummer), der sich mit unserem Angebot verbindet. Dazu kommt die Zeitangabe und ein Datumsstempel, ein Hinweis darauf, welcher Browser verwendet wird, damit unsere Seite grafisch richtig dargestellt wird. Gespeichert wird auch, ob jemand google.de oder google.com angesteuert hat. Zudem zeichnen wir den Suchbegriff auf und die Nummer des sogenannten Cookies.

Unsinn weil: Es stimmt zwar, dass diese Daten aufgezeichnet werden, es werden aber noch viel mehr Daten gesammelt. Was ist mit den vielen Infos, die Google so über Google Analytics sammelt? Da sind auch noch geografische Informationen dabei etc. Was ist mit den Dutzenden Patenten, die Google in den Bereichen „User-Tracking“, „User-Analyzing“ oder „User-Predicting“ hat. Davon hat Herr Fleischer keine Ahnung; oder will er keine haben oder hat er keine Zeit, sich umfassend zu informieren, weil er ja damit seine Zeit verbringt, Googles Methoden schön zu reden?

Fleischer sagt:Wir können nur feststellen, welche Suchanfragen von ein und demselben Computer kommen. Welche Person vor einem Rechner sitzt, wissen wir nicht und es interessiert uns ebenso wenig wie persönliche Angaben über Wohnort oder Name.

Unsinn weil: Die Tatsache feststellen zu können, von welchem Rechner eine Suchanfrage kommt, verrät doch schon sehr viel…Banales Beispiel: Was ist, wenn der Computer in einem Single-Haushalt steht? Ach ja, da kann ja die Putzfrau zufällig auch googlen….Dass Google weder an Name oder Wohnort interessiert ist, ist wieder die Unwahrheit, weil Googles Ziel ist, die Suche zu personalisieren und weil bei AdWords lokale Werbeschaltungen möglich sind….da ist der Wohnort sehr wohl interessant…

Die Frage zu den Cookies ist insofern spannend, weil er in seiner Antwort zugibt, dass die Internet-Nutzer in einer Falle sind und sie nicht los werden können, weil dann gewisse Dinge nicht mehr funktionieren…
Fleischers Behauptung, dass Google als erste große Suchmaschine das Verfallsdatum der Cookies auf zwei Jahre beschränkt habe, entspricht auch nicht der Wahrheit. Warum habe ich auf meinem Rechner Google-Cookies, die bis 2038 gültig sind? Rechnen lernen Herr Fleischer.

Fleischer sagt: Wir haben eine Datenbank mit sensiblen Themen beziehungsweise Stichwörtern, bei denen keine Werbung angezeigt wird. Diese Datenbank wird ständig aktualisiert und erweitert. Aber beachten Sie bitte: Es kommt auf den Kontext an. Diabetes-Werbung in der ganz normalen Suchmaschine, für die Sie sich nicht anmelden müssen und bei der es keine Möglichkeit gibt, sich persönlich zu erkennen zu geben, finde ich absolut in Ordnung.

Unsinn weil: Bei Gmail oder Google-Mail steht in den Nutzungsbedingungen, dass keine kontextbezogene Werbung geschaltet wird, wenn im E-Mail Begriffe wie Unfall, Tod, Krankenhaus etc. vorkommen. Bei einigen Test-Mails, die ich verschickt habe, wurde trotzdem munter drauf los geworben….

Im Lauf des Interviews gibt Fleischer ja zu, dass doch nicht so alles ganz in Ordnung ist, bzw. hat gegen die kritischen Fragen doch nicht die passende Antwort parat. Am besten nachlesen.

Tag der Entscheidung: AGAINST the stockholder proposal

Thursday, May 8th, 2008

Wenn sich heute im kalifornischen Mountain View die Google-Aktionäre zur alljährlichen Aktionärsversammlung treffen, werden zwei Themen wohl ganz oben stehen: Die geplatzte Übernahme Yahoos durch Microsoft und die Kooperation Googles mit Yahoos - man arbeitet ja testweise in den USA schon seit kurzem fleißig bei der Online-Werbung zusammen, was bei den Suchanzeigen im Web einen Marktanteil von 90 Prozent darstellen würde. Eine Marktdominanz wie sie schlimmer nicht sein könnte. Wie wäre eine Welt, in der 90 Prozent der Autos VW-Golf-Modelle wären, was sicherlich VW freuen würde, aber kein Zeichen von Vielfalt wäre. Das wäre eine monotone Gesellschaft a la George Orwell.
Ich bin gespannt, was die Google-Direktoren ausgebrütet haben und ihren Aktionären verraten werden. Aber das Hilfsangebot Googles an Yahoo! war meiner Meinung nach peinlich genug, der Anruf Eric Schmidts an Jerry Yang, dass man Yahoo! unterstützen werde, nicht von Microsoft geschluckt zu werden. Der Quasi-Monopolist fürchtet die Konkurrenz. Der mächtigste und gefährlichste im Web warnt vor einem, der die Zähne verloren hat…

Das eigentlich Spannende sind aber zwei Anträge, die heute gestellt werden, und das möchte ich in Erinnerung rufen. Es stehen nämlich zwei weitere Themen an der Tagesordnung. Die Ober-Googler werden sich aber nicht lange damit aufhalten und die Themen vom Tisch wischen, wie die Tagesplanung beweist. Die Lektüre des „2008 ANNUAL MEETING OF STOCKHOLDERS NOTICE OF ANNUAL MEETING AND PROXY STATEMENT“ ist jenen zu empfehlen, die nach wie vor der Meinung sind, dass Google eine brave Firma ist und nichts Böses tut….(das hab ich ja schon im März, als bekannt geworden ist, wie die Google-Chefs mit kritischen Anträgen und kritischer Stimmung umgehen, geschrieben).

Der New Yorker Rechnungshof „Office of the Comptroller of New York City“ und das Kloster „St. Scholastica“ haben einen Antrag gestellt, dass sich Google gegen Zensur stellen, das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Presse unterstützen und Daten von Nutzern nicht mehr speichern soll.
Das sind die Forderungen (Proposel 4) im Originaltext:

1) Data that can identify individual users should not be hosted in Internet restricting countries, where political speech can be treated as a crime by the legal system.
2) The company will not engage in pro-active censorship.
3) The company will use all legal means to resist demands for censorship. The company will only comply with such demands if required to do so through legally binding procedures.
4) Users will be clearly informed when the company has acceded to legally binding government requests to filter or otherwise censor content that the user is trying to access.
5) Users should be informed about the company’s data retention practices, and the ways in which their data is shared with third parties.
6) The company will document all cases where legally-binding censorship requests have been complied with, and that information will be publicly available.

Im nächsten Antrag (Proposal Nr. 5) wird von Harrington Investments ein eigenes Menschenrechts-Komitee gefordert.

Der Originaltext:

Board Committee on Human Rights. There is established a Board Committee on Human Rights, which is created and authorized to review the implications of company policies, above and beyond matters of legal compliance, for the human rights of individuals in the US and worldwide…..
The proposed Bylaw would establish a Board Committee on Human Rights which would review and make policy recommendations regarding human rights issues raised by the company’s activities and policies. We believe the proposed Board Committee on Human Rights could be an effective mechanism for addressing the human rights implications of the company’s activities and policies as they emerge anywhere in the world. In defining “human rights,” proponents suggest that the committee could use the US Bill of Rights and the Universal Declaration of Human Rights as nonbinding benchmark or reference documents.

Mich erschüttert die Antwort bzw. Empfehlung der Google-Direktoren an die Aktionäre, die für mich ein eindeutiges Indiz sind, dass es Google mit Datenschutz und Menschenrechten nicht sehr ernst nimmt und dass Googles Datenschützer Peter Fleischer so was wie ein Maler und Anstreicher ist, der die bunte Google-Fassade und das coole Image immer frisch halten muss. Das ist die Antwort auf beide Anträge - bildet euch eure eigene Meinung…

Recommendation: Our board of directors recommends a vote AGAINST the stockholder proposal.

qtalk zum Nachhören

Tuesday, May 6th, 2008

In der Vorwoche wurde ich von Quintessenz zum monatlichen Vortrag qtalk eingeladen und durfte eine Stunde lang zum Thema “Gefangen im Netz der Google-Falle ” sprechen.Es war insofern eine Herausforderung, da sich unter den Besuchern nicht nur viele IT-Experten und Informatiker befanden (ich selbst bin ja kein Programmierer), sondern auch so mancher Kritiker; und da gab es mitunter Kommentare, die unter der Gürtellinie waren…und die mich einige Zeit lang beschäftigt haben….Aber zum Glück erlebe ich auch andere Reaktionen - ich habe gleich nach dem qtalk einige eMails erhalten, in denen mir gratuliert und Mut gemacht wurde…

Den qtalk zum Nachhören gibt es beim Netwatcher von Radio Orange 94.0Außerdem wird er auf Radio Orange am Freitag, 9.5., von 13 bis 14 Uhr ausgestrahlt. Details hier:

Danke an Manfred Krejcik!